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Teleskop oder Fernglas?

Image by Tim Gouw
Image by Sandro Kradolfer

Interessiert man sich für die Himmelsbeobachtung, so kommt man vielleicht auf die Idee, mithilfe von Technik einen genaueren Blick auf die Objekte der Begierde zu werfen. Dafür gibt es zwei wesentliche Hilfsmittel: Teleskope und Ferngläser. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die wir uns im Folgenden ausführlicher anschauen werden. Viel Spaß beim Lesen!

Teleskope:

Sie kommen den meisten in den Sinn, wenn es um die Himmelsbeobachtung geht. Und zurecht, wurden sie damals doch genau für diesen Zweck entwickelt. Teleskope haben sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt, von rein manuellen Modellen über Teleskope mit Push-Funktion, bis hin zu GoTo-Montierungen und vollautonomen Geräten. Fast alles was man sich diesbezüglich vorstellen kann, gibt es bereits. Trotz allen diesen neuen Features bleibt der Kern (nahezu) immer gleich. Die Optik. Sie ermöglicht es uns, tief in die Weiten des Weltalls zu blicken. Und das mit unfassbaren Werten: Bereits ein kleines Teleskop mit 90mm Öffnung sammelt ca. 170-mal so viel Licht wie das menschliche Auge. Bei einem größeren Teleskopdurchmesser von 200mm steigt das Lichtsammelvermögen auf das 820-fache einer durchschnittlichen 7mm Pupille. Unfassbar! Obwohl auch Ferngläser gute Werte erreichen, kommen sie nie an die enorme Lichtstärke von durchschnittlichen Einsteigerteleskopen heran. Und eine geringere Lichtstärke wiederum bedeutet, dass weniger Objekte am Himmel sichtbar werden.

Der größere Durchmesser eines Teleskops führt jedoch zwangsläufig zu einem generell größeren Format, sowie einem erheblich schwereren Gewicht. Man sieht, ein perfektes Gerät für die Himmelsbeobachtung ohne Nachteile gibt es leider nicht. Alle weiteren Vor- und Nachteile habe ich jedoch übersichtlich in Stichworten zusammengefasst, um die Länge dieses Artikels in Grenzen zu halten. Sollten sich dennoch Fragen ergeben, beantworte ich sie gerne über meinen Instagram Account @imweltall. :-)

Vorteile und Nachteile Teleskop:

+ Enorme Lichtstärke

+ Hohe Vergrößerungen

+ Teleskope individuell erweiterbar (Okulare, Montierungen, Motor, usw. ...)

+ Astrofotografie möglich

+- Teilweise für Naturbeobachtung geeignet

- vergleichsweise unhandlich & schwer

- optionales Zubehör teuer

Ferngläser:

Ist man sich noch unsicher, einige hundert Euro in ein Teleskop samt Zubehör investieren zu wollen oder möchte man einfach klein starten, so empfiehlt sich der Kauf eines Fernglases. Unabhängig davon, wie sich das Interesse für die Astronomie entwickelt, ist ein gutes Fernglas definitiv kein Fehlkauf. Denn einerseits unterstützt es zukünftige Teleskop-Beobachtungen dadurch, dass man sich vor der Beobachtung mit dem Teleskop mit dem Fernglas einen hervorragenden Überblick über Himmelsbereiche schaffen kann. Zusätzlich dazu eignet sich ein Fernglas auch optimal für die Naturbeobachtung, solltest Du herausfinden, dass die Astronomie vielleicht doch nichts für Dich ist. Und es gilt: Einmal in ein gutes Gerät investiert, so hat man Jahre oder Jahrzehnte lang Freude, ohne sich über Okulare oder anderes Zubehör Gedanken machen zu müssen. Abstriche muss man trotzdem machen: Durch die geringen Vergrößerungen von Ferngläsern eignen sie sich nicht oder nur bedingt für Planetenbeobachtungen, sowie Detailbeobachtungen von Deep-Sky Objekten. 

Vor- und Nachteile Fernglas:

+ Kompakt & leicht

+ Gut für Überblick (durch geringe Vergrößerungen)

+ Einmalige Investition

+ Auch für Wanderungen & Naturbeobachtung

- Detailreiche Beobachtung nur bei Mond & ausgedehnten Objekten

- Für ruhiges Bild max. 10-fache Vergrößerung (ausgenommen Stativ)

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